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Poetisieren
Lesung mit Musik

26. September 2022
Theater am Steg Baden

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„Verpasst“ - und zwar so grundsätzlich, das - nein ihr - Leben. So kommt es nicht nur der 48-Jährigen, namenlos bleibenden Protagonistin des – noch – unveröffentlichten Romans vor. Aus ihm las die 23-jährige Autorin Hannah Oppolzer kürzlich im Theater am Steg in Baden (Niederösterreich). Sozusagen ein gar nicht untypisches Frauenschicksal eschreibt die junge Schriftstellerin, die seit gut zehn Jahren auch an ihrem Opus Magnum arbeitet, einer dystopischen Trilogie. 


In „personaler Erzählperspektive, also einer Art Außensicht, die aber sehr nah an den Figuren dran ist“, beschreibt Hannah Oppolzer nicht nur das vor den eigenen Augen und dem eigenen Inneren zerrrinnende Leben der 48-jährigen Protagonistin. Die zweite – ebenso präsente Hauptfigur dieses Romans ist Emma, die 25-jährie Tochter der zuerst beschriebenen Frau. Auch deren Leben scheint in klassisch vorgegebenen Bahnen verlaufen zu sollen. Wiederholt sie das Schicksal der Vorfahrin?

Sehr nachvollziehbar und plastisch schildert sie das Leben der beiden Frauen und viele der Momente, in denen sie das „verpassen“. In die einfühlsame Beschreibung verpackt die junge Schriftstellerin aber auch immer wieder weit über diese hinausgehende allgemeine Feststellungen, manche davon in wunderschöne Wortbilder:


„Die Menschen behaupten, dass man sich auf Reisen selbst kennenlernt. Aber vielleicht gehört sie einfach zu den Leuten, die Flügel suchen, weil sie keine Wurzeln haben.“

Heinz Wagner (kijuku.at)

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